Der Glanz der Stille by Wim Vandemaan

Der Glanz der Stille by Wim Vandemaan

Autor:Wim Vandemaan [Vandemaan, Wim ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Neuroversum, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2012-11-23T01:00:00+00:00


8.

Nachricht von Binc

Toufec hatte sich von Pazuzu ein Zelt bauen lassen und schlief tief und hörbar. Auch Aes Qimae war zurück, in seinem Armbündel allerlei Kräuter, Borkenbrocken und lanzettförmige Blätter.

Sarmotte hatte sich in der Barkasse schlafen gelegt, ebenso Choursterc. Sarmotte hatte ihren SERUN neben Pauthofamy abgelegt und dem Anzug aufgetragen, über die Zopai zu wachen.

Ein leiser Gong ertönte. Sarmotte brauchte einen Augenblick, um ihn der Wirklichkeit zuzuordnen.

Als sie sich aufgerichtet hatte, saß Choursterc bereits an den Armaturen des Schiffes. Er sagte: »Ich höre dich.«

Wen hört er? Paichander?

Sarmotte trat hinter den Sayporaner.

Der Holoprojektor warf das Bild der Zofe ins Cockpit der Barkasse. Binc sagte: »Es ist mir gelungen, in das Positronenhirn der Raumstation einzudringen.«

»Gut«, sagte Choursterc mit seiner Achiary-Stimme. »Mit welchem Ergebnis?«

»Ich habe niemals einen Datenhort gesehen, der so zerrüttet gewesen wäre«, antwortete die Zofe.

»Bedauerlich«, sagte Choursterc. »Gibt es wenigstens ein Aber?«

»Aber es ist mir gelungen, einige Daten zumindest fragmentarisch zu rekonstruieren.«

»Wie fragmentarisch?«

»Einzelne Worte. Die meisten sind belanglos. Grammatische Partikel; Koordinaten, deren Bezugsrahmen fehlt. Temporale und quasitemporale Postpositionen. Das einzige Bruchstück, das sinnvoll klingt, ist der Anfang eines Satzes: Die oder eine Belagerung der Sternenlande von oder in der Verantwortung von Chössemai wird ...«

Chössemai! Sarmotte stellte sich neben Choursterc. »Wird was?«

»Der Satz endet hier«, erklärte Binc.

»Danke!«, sagte Choursterc. »Was werden eure nächsten Schritte sein?«

»Kein eure mehr. Ich bin allein«, sagte Binc.

»Wo ist Oburs?«

»Er ist gegangen. Auch ich werde den Dienst nunmehr quittieren.«

Choursterc stieß einen leise krächzenden Laut aus, den Sarmotte nicht deuten konnte.

»Warum gerade hier?«, fragte er die Zofe.

»Ich sehe kein gerade hier«, antwortete die Zofe. »Ich sehe das Maß erfüllt und die Neige der Zeit offen. Ich habe alle Ähnlichkeit aufgebraucht.«

Noch einmal stieß der Sayporaner sein Krächzen aus.

»Habt ihr Besatzungsmitglieder getroffen?«, warf Sarmotte ein. »Seid ihr auf fadenförmige Objekte gestoßen? Gefüllt mit mikroskopisch kleinen, extrem detaillierten Einschlüssen?«

Die Zofe wandte ihren Kopf, bis sie Sarmotte in die Augen schauen konnte. Die Bewegung schien ihr schwerzufallen. »Ich habe alle Dienste geleistet. Ich habe mich unumkehrbar abgewendet.«

Es mochte ein Effekt der Übertragung sein, aber tatsächlich erschien die Zofe Sarmotte mehr als je zuvor wie ein Fremdkörper. Nicht nur in der Barkasse, nicht nur in der Zivilisation der Sayporaner, sondern ein Fremdkörper überhaupt. Sarmotte fragte: »Ist die Datenbank, die du und der Junker erschlossen habt, noch zugänglich?«

»Ich lasse alles unverändert.«

Bincs Antworten erschienen Sarmotte zunehmend unfassbar – ganz so, als ob sie weiter und weiter aus der gemeinsamen Wirklichkeit entrückte. Sie versuchte, nach den Gedanken der Zofe zu tasten. Ob es an der Entfernung lag, an Interferenzen und unbekannten Überlagerungen, die von der Anomalie verursacht wurden – der Versuch misslang.

»Danke!«, sagte Sarmotte in Richtung der Zofe. Aber sie war sich fast sicher, dass Binc sie nicht mehr hörte. Das Holo erlosch. Sarmotte fragte Choursterc: »Kennen wir die Position der Raumstation, auf der die beiden geforscht haben?«

Der Sayporaner bejahte. »Du willst dorthin?«

Sie nickte.

»Nach dem Datensatz sehen oder nach dem Gesinde?«

»Dem Gesinde?« Sie kniff die Lippen zusammen. Sie war sich nicht sicher. »Irgendwann möchte ich wissen, was es mit den Zofen und den Junkern auf sich hat«, sagte sie.



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